Nach einigen Tagen mit bescheidenem Wetter zieht es mich wieder hinaus. Ich weiß nicht recht wo ich hingehen soll, ich war ja schon "überall". Wenn man oft und viel wandert gehen Einem irgendwann die interessanten Ziele aus. Ich möchte ja nicht immer die gleichen Ziele ansteuern. Andererseits brauche ich frische Luft und Bewegung. Dazu brauche ich nicht weit zu fahren, das kann ich auch gleich von meiner Wohnung aus. Eine Wanderung, die ich schon oft gemacht habe bietet sich an. Einfach raus und in Richtung Wienerwald gehen. Es gibt viele Wege und Möglichkeiten die Wanderung zu variieren, sie kürzer oder länger gestalten. Der Vorteil dabei ist dass ich jederzeit abbrechen kann und von vielen Punkten aus die ausgezeichneten öffentlichen Verkehrsmittel von Wien zu erreichen.
Diesmal gehe ich durch andere Gassen als sonst, ein kleiner Umweg bringt mich zur Burg Bröckelstein, die kannte ich bisher noch nicht.
Im Vorgarten eines Wohnhauses im 16. Bezirk hat jemand diese tolle Anlage aufgebaut.
Durch den Zaun ist sie etwas schwer zu fotografieren, aber man sieht die viele Mühe, die sich der Erbaiuer gemacht hat.
Gleich daneben steht die Ruine Tölpelstein. Wunderbar finde ich dieses handwerkliche Kleinod, das muss ich nochmal besuchen.
Dann kehre ich zu meiner üblichen Strecke zurück. Über die Jubiläumswarte und den Schottenhof, dann überquere ich die Steinerne Lahn, passiere die Rieglerhütte, die ebenso geschlossen ist wie später die Sofienalm. Hier habe ich die Exelbergstraße schon überquert und besichtige das Wienerwald-Kriegerdenkmal, das Soldaten im Ersten Weltkrieg errichtet haben.
Kurz darauf komme ich zu einem besonderen Platz, dem Hameau. Heute steht nur noch eine einzige Hütte, früher gab es ein ganzes Dorf (Holländerdörfl) und auch ein Ausflugsgasthaus.
Die Aussicht nach Wien ist trotz technischer Hilfen nicht besonders, ...
... dafür hat das Häuserl am Roan geöffnet und bietet feste und flüssige Stärkung.
So gestärkt kann ich auch noch den höchsten Punkt Wiens, nämlich den Hermannskogel besteigen. Hier steht die Habsburgwarte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Habsburgwarte beschädigt. Hilfreich bei der Wiederinstandsetzung war die EVN, die dafür das Bauwerk als Richtfunkstation benutzen darf. Quelle
Kurz vor dem Vogelsangberg, der zwar die dritthöchste Erhebung Wiens, aber trotzdem ziemlich unbekannt ist, gibt es eine Wegsperre. In vorbildlicher Weise hat man eine Umleitung eingerichtet.
Bisher hatte ich keine Sonne, aber doch bestes Wanderwetter. Beim Aussichtpunkt auf dem Vogelsangberg beginnt es zu regnen. Ich verzichte daher auf die geplante Überschreitung von Kahlenberg und Leopoldsberg und steige ab. Entlang des Schreiberbaches komme ich in den bekannten Heurigenort Nussdorf. Jetzt wäre ein Heurigenbesuch der richtige Abschluss. Da ich jedoch allein unterwegs war macht das keinen Sinn. Mit der Linie D und der Schnellbahn bin ich schnell wieder zuhause.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Auf ca. 26 km Länge habe ich ca. 500 hm bewältigt und dafür 7,5 Stunden gebraucht.