Der Sandling ist ein 1717 m ü. A. hoher, alleinstehender Berg am Südwestrand des Toten Gebirges. Der Gebirgsstock liegt in der Region steirisches Salzkammergut knapp an der Grenze zu Oberösterreich und birgt die größten Salzvorkommen Österreichs. (Quelle: Wikipedia)
Der Sandling ist ein Berg aus der Umrahmung Bad Aussees (Zinken, Sarstein, Sandling, Loser, Trisselberg, Türkenkogel, Rötelstein), die ich alle schon bestiegen habe. Auf dem Türkenkogel und den Rötelstein war ich auch schon im Winter, die Anderen kenne ich nur ohne Schnee. Da für heute Nebel im Tal und Sonne auf den Bergen versprochen wurde habe ich mir den Sandling als Ziel ausgesucht, obwohl ich nicht sicher bin wie viel Schnee liegt und ob ich überhaupt raufkomme.Bei der Losermaut, dem Beginn der Mautstraße auf den Loser (derzeit gesperrt) treffe ich mich mit meiner heutigen Begleiterin. Michaela ist bergerfahren und konditionsstark und nicht nur deshalb die ideale Partnerin für eine richtige Bergtour. Hier gibt es große Parkplätze, Lifte und Pisten, Hütten und Lokale, derzeit fehlt noch der Schnee, alles ist zu. Mit dem Nebel darüber wirkt der Ort trostlos.
Um eine Rundtour zu schaffen gehen wir anfangs auf dem Wiesenweg talwärts, dann hinauf zum Schaubergwerk. Besichtigen können wir die Salzstollen nicht. Auch hier ist alles zu.
Vorbei an den alten Anlagen zur Salzgewinnung gehen wir hinauf. Dieses und einige andere Fotos habe ich von Michaela ausgeborgt. Danke!
Hinter diesem Haus beginnt der markierte Weg zur Sandlingalm. Schneeschuhe haben wir keine mit, obwohl sie manchmal schon eine Hilfe gewesen wären.
Bei den Hütten der Sandlingalm ist der Nebel noch dichter. Alles ist grau in grau, nur Michaela bringt Farbe ins Bild. ;-)
Der Weg ist nicht so einfach zu finden, irgendwo da hinauf. Ich kontrolliere mit dem GPS unsere Position, passt.
Den Weg finden wir wieder. Hier durch die Erlen führt eine ausgeschnittene Gasse. Die Schneelage wird höher.
Hier bezweifle ich schon ob wir es bis oben schaffen. Mit so viel Schnee habe ich nicht gerechnet.
Doch meine Begleiterin ist unverdrossen, hier verlangt sie dynamisches Ausschreiten. ;-)
Wir durchbrechen die Nebelobergrenze, die ersten Gipfel werden sichtbar. Hier im Bild ist die Hohe Schrott, deren Überschreitung wir beide schon kennen.
Katergebirge, Schafberg und Zimnitz. Die Zimnitz (Leonsberg) kenne ich schon, die anderen noch nicht.
Hier wären Schneeschuhe eher hinderlich. Auf den Felsen liegt gerade so viel Schnee um sie schön rutschig zu machen.
So schwierig habe ich den Anstieg gar nicht in Erinnerung. Die seilgesicherten Stellen machen mir Probleme. Ich kann nicht sehen wo ich mit dem Fuß halt finde, aber irgendwie kann ich mich hinaufziehen.
Michaela fällt der Anstieg leichter. Sie ist anderes gewohnt, behende wie eine Schneeleopardin klettert sie hinter mir her.
Jetzt schicke ich sie voraus um zu sehen wie sie das macht und damit sie nicht sieht wie ich mich plage. ;-)
Der Gipfel wird hier erstmals sichtbar. Schaut noch sehr weit weg aus.
Dafür ist der Weg jetzt einfacher. Auf dem Bild schaut es nicht nach viel Schnee aus. Unangenehm ist nur dass die Löcher zwischen den Steinen vom Schnee verdeckt sind. Da muss man vorsichtig steigen um nicht dazwischen reinzufallen.
Herrliche Aussicht - Bräuningzinken, Greimut und unverkennbar der Loser ragen aus dem Nebelmeer.
Diese Aussicht gefällt mir auch!
Die letzen Meter sind dann wieder steiler, aber in der Sonne sehr angenehm zu gehen.
Gipfelkreuz voraus, da gibt es kein Halten mehr.
Immer wieder ein erhebendes Gefühl das Ziel erreicht zu haben. Das Gipfelglück mit einer netten (weiblichen) Begleitung teilen zu können steigert die Freude darüber um ein Vielfaches. Auch wenn ich nicht sehr religiös bin, ein Gipfelkreuz gehört zu einem schönen Gipfel einfach dazu.
Genau im Süden und daher im Gegenlicht schlecht zu sehen ist der Dachstein, davor der Sarstein.
Links hinten ist der Grimming zu sehen, davor schwimmt der Kampl - Rötelstein-Höhenzug. Der breite Rücken rechts ist der Ausseer Zinken, der auch schön, aber anstrengend zu besteigen ist.
Den Loser und seine Nachbarn hatten wir schon, aber weils so schön ist...
Der auffallendste Berg hier ist der Schönberg (Wildenkogel). Links ganz hinten schaut noch der Traunstein hervor.
Vom Hochglegt über die Hohe Schrott zum Bergwerkskogel. Ich erinnere mich gerne an die Überschreitung in der Gegenrichtung.
Die kennen wir auch schon, Katergebirge, da gehe ich morgen hin, der Schafberg muss noch länger auf mich warten, auf dem Leonsberg war ich vor zwei Jahren.
Das Gamsfeld (links) und der Rinnkogel (mitte) liegen bereits in Salzburg. Rechts das Katergebirge. Die Insel in der Bildmitte ist der nahe Feuerkogel, 1446 m. Kurze Zeit später ist der Nebel gestiegen und die Insel darin versunken.
Der zackige Kamm ist der Gosaukamm, davor der Plassen, die Kalmberge bis zum Gamsfeld.
Damit ist die Gipfelrundschau abgeschlossen. Auch wenn es noch so schön ist hier oben, die Tage sind kurz im November, wir müssen an den Abstieg denken.
Über die Felsen heißt es vorsichtig steigen.
Ein letzter genussvoller Blick über das Nebelmeer, dann tauchen wir in den Schatten und später in den Nebel ein.
Durch das Seil ist auch diese Rinne leichter als im Aufstieg zu bewältigen.
Man(n) sieht, es macht IHR Spaß. Auch mir hat es Freude bereitet. Danke Michaela für Deine Begleitung, ich bin mir nicht sicher ob ich allein genug Motivation gehabt hätte bis zum Gipfel zu gehen.
Jetzt gehen wir in Richtung Blaa-Alm. Da aber im November Urlaubssperre ist und wir daher keine heiße Suppe, sondern nur geschlossene Türen vorfinden würden, kürzen wir schon vorher ab und wandern über den Wiesenweg zurück zum Auto.
Unsere Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Runde ist 13,4 km lang, ca. 900 hm waren zu überwinden, wofür wir über 7 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs gewesen sind.