Der Alpengasthof Bürglhütte ist mehr eine Almhütte als ein Gasthof oder Berghütte. Das Holzhaus ist mehrere hundert Jahre alt. Solche Hütten sieht man sonst nur in Museumsdörfern. Die Bürglhütte wird auch noch als Alm geführt. Geht man durch den Vorraum nach hinten, steht man direkt im Kuhstall. Die Zimmer und Lager befinden sich darüber. Am Gang vor den Schlafräumen riecht man das auch, da einige Bretter fehlen. Ich habe ein 10er-Lager allein für mich. Das ist sauber und ruhig, ich habe bestens geschlafen.
Um sechs Uhr früh bin ich draussen, noch ist es kühl, aber es soll noch einmal ein heißer Sommertag werden. Eigentlich habe ich geplant heute nur noch über die Murnauerscharte in den Vogelalmgraben und durch diesen nach Hinterglemm zu gehen.
Ich will dann aber doch noch mindestens einen Gipfel "mitnehmen", daher gehe ich nach einem guten und ausreichendem Frühstück um sieben Uhr hinauf zur Sintersbachscharte. Die Sicht ist heute nicht ganz so klar wie gestern, es ist etwas dunstig.
Die Kühe in der Sinterbachscharte sind auch schon beim Frühstücken.
Ich wende mich zuerst nach Südwesten um weglos den Rescheskogel zu besteigen. Über die nach oben steiler werdenden Wiesenhänge geht das problemlos.
Den Gipfel überschreite ich und gehe dann auch wieder über eine Steilwiese hinunter und auf dem Wanderweg zurück in die Scharte. Hier schon der Rückblick.
Dann gehe ich auf mein eigentliches Ziel zu. Ich will den Geißstein besteigen, aber dass dazu Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich ist, wusste ich nicht.
Es ist aber ganz einfach. Erst geht der Weg sanft über die Wiesen am Schwarzpalfen vorbei, dann steiler hinauf auf den Westgrat.
Hier wird der Grat nur kurz schmäler. Hier ist auch ein dünnes, wenig vertrauenerweckendes Seil gespannt. Brauchen möchte ich das nicht müssen.
Zwei Wanderer sind schon auf dem Gipfel und haben es sich beim Kreuz gemütlich gemacht. Es schaut aus als ob sie länger bleiben wollen. Ich will sie nicht verscheuchen, daher sind sie halt drauf auf meinem Gipfelbild.
Die hohen Gipfel der Tauern sind heute schon von Wölkchen verdeckt. Nachmittag soll das Wetter schlechter werden. Bis dahin ist aber noch viel Zeit.
Mein Aufstiegsweg, in der Bildmitte der Rescheskogel, rechts dahinter der Maurerkogel und der Blick ins Salzachtal.
Auf meinem Weg nach Osten überschreite ich noch einen Zweitausendergipfel. Der Leitenkogel ist 2015 m hoch, aber nur eine Rasenkuppe, auf dessen höchsten Punkt ein paar Halbwüchsige herumstehen und mich mit großen Augen anschauen.
Bei der Scharte könnte ich schon runtergehen. Die Aussicht ...
... auf einen langen Almstraßenhatscher durch den Vogelalmgraben begeistert mich nicht, daher überschreite ich nochmal den Mittagskogel
... bis zur Zehetner Stange und biege dann erst nach Norden ab.
Kurz vor der Schönhofer Höhe kommen mir die ersten Wanderer entgegen. Ein sicheres Indix dafür, dass ich der Seilbahn näher komme.
Auf dem Gipfel des Hohen Penhab herrscht schon ziemliches Gedränge. Ich gehe gleich weiter.
Beim Abstieg zum Zwölferkogel kommen mir noch weiter entgegen. Vielen sieht man an, dass sie normalerweise asphaltierte Wege gewohnt sind. Auch manche Kinder haben Probleme über den steinigen Weg auf- oder abzusteigen.
Auf dem Fahrweg zum Zwölferkogel habe nur ich Probleme, die ich immer habe wenn ich in den Nähe von Aufstiegshilfen bin.
Der Gipfel ist, wie auch die Schmittenhöhe mit allem ausgestattet, was der Seilbahnwanderer braucht. Es gibt einen Informationsstand, wo eine junge Dame den Ankommenden sagt, wo sie hingehen können.
Wenn man müde ist kann man die Liegestühle zum Rasten benützen.
Ein Familiengipfel ist ohne einen Gipfelspielplatz nicht komplett.
Für die größeren Kinder gibt es einen Heimatrundweg, was immer das sein soll.
Selbstverständlich darf ein Gipfelkreuz nicht fehlen, umgeben von einem Alpenblumengarten in dem sogar (gezüchtete) Edelweiß blühen.
Die einzige Einrichtung die ich gerne genutzt hätte, ist die Terrasse des "12er-Treffs. An heißen Tagen wie heute, wäre ein Getränk nicht schlecht. Leider ist Ruhetag.
Ich habe auch keine Lust auf den Schipisten oder den breiten, staubigen Straßen in der Mittagshitze abzusteigen. Daher lasse ich mich bequem mit der Gondel runterbringen und fahre mit dem Bus zurück nach Maishofen. Der Pinzgauer Spaziergang über die Gipfel hat mir sehr gut gefallen. Die Besichtigung von Schmittenhöhe und Zwölferkogel haben mich in meiner Ansicht bestärkt, in Zukunft Schigebiete wieder großräumig zu umgehen.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Auf 13,8 km Länge habe ich ca. 1100 hm im Aufstieg und 800 hm im Abstieg zurückgelegt.