Die Wettervorhersage ist heute wieder genau so wie gestern. In der Früh Nebel, dann Sonne und später Gewitter und Regen. Gestern bei der Runde um den Giglachsee und den Duisitzkarsee war es genau so, der Regen und das Gewitter kam erst am späten Abend. Daher bin ich auch heute zuversichtlich eine längere Runde machen zu können bevor es regnet. Aber heute kam es anders.

Ich fahre über Wörschach hinauf zum Parkplatz Schönmoos. Der Nebel ist auch hier noch dicht. Viel ist nicht zu sehen in der Ferne.

Dann muss ich mich halt in der Nähe genauer umsehen. In den feuchten Wiesen gibt es viele Knabenkräuter die zu den Orchideen gehören. Es gibt da viele verschiedene Sorten und ich kann sie nicht auseinander halten.

Das müsste eine andere sein, aber welche?

... und die schaut wieder ganz anders aus.

Diese Blüten kenne ich genauer, beim Gelben Fingerhut gibt es nicht so viele Sorten.

Aus dieser kleinen, unscheinbare Blüte wird einmal eine Belladonna, oder auch Tollkirsche. Sie ist giftig, aber in der richtigen Dosierung haben sie früher Frauen verwendet um größere Pupillen zu bekommen und damit schöner zu sein. Heute spritzt man sich Botox in die Lippen. Das ist auch Gift und ob damit jemand schöner ist bezweifle ich.

Damit kann ich mich wieder beruhigen. Baldrian ist gut für die Nerven.

Sehr schön sind auch die Blüten der Königskerze.

Ich gehe auf der Forststraße zur Torriesalm. Plötzlich höre ich laute Geräusche aus dem Waldhang unterhalb der Straße. Ich fürchte schon ein Bär kommt herauf. Es sind aber nur mehrere Kühe die mit Getöse durchs Unterholz brechen.

Einge Kurven später bin ich hoch genug um über den Nebel zu kommen. Vor mir ragt der Hochtausig auf. Es führt ein Klettersteig darüber, aber das ist nichts für mich.

Neben der Straße blüht in großen, saftigen Büschen die Mandelblättrige Wolfsmilch.

Eines der vielen Knabenkräuter.

Und am Waldrand blüht sehr schön die Clematis alpina, auch Waldrebe genannt.

Ich steige jetzt steiler hinauf in Richtung Hochtor. Hinter mir sehe ich den Hochtausig von der Breitseite. Hinauf will ich immer noch nicht.

Dieses Gelände gefällt mir einfach besser. Einige Lärchen und Kalkfelsen wie sie für die Kalkalpen typisch sind. Es geht angenehm flach dahin bis zur Brunnalm.

Wieder sehe ich Blümchen die ich heuer noch nicht gesehen habe. Es sind Narzissen-Windröschen.

Diese hier gibt es häufig, die Nacktstängelige Kugelblume.

Sieht man auch nicht so oft, aber hier blüht sie in großen Buschen, die Zwerg-Alpenrose, die ist ...

... auch aus der Nähe sehr schön anzuschauen.

Bei der Brunnalm angekommen sind schon dunkle Wolken aufgezogen. Da vorne am Warscheneck regnet es schon. Das gefällt mir gar nicht.

Für mich geht es jetzt steiler bergauf. Nicht hier im Einschnitt sondern nach links unterhalb der Felswand vorbei.

Kurz vor dem Querlstein beginnt es zu regnen. Ich schlüpfe in Regenjacke und -hose und gehe rauf.

Über diesen Grat wollte ich hinauf über den Mittermölbing auf den Hochmölbing. Doch der Regen wird stärker, da macht es keinen Spaß.

Über diesen Grat wollte ich dann absteigen. Aber es könnte auch Gewitter geben und wenn es blitzt möchte ich da oben nicht gehen müssen.

Ich mache daher mein Gipfelselfie schon beim Steinmann auf dem Querlstein und steige wieder ab. Auf die Mölbinge kann ich ja jederzeit gehen wenn das Wetter besser ist.

Über dem Angerkogel-Nazogl-Stock zieht die nächste Regenwolke heran.

Dem Alpensalamander gefällt die feuchte Umgebung mehr als mir.

Als ich wieder bei der Brunnalm bin ist der Regen schon wieder vorbei. Es gibt blauen Himmel und ein paar Sonnenstrahlen. Ich frage mich ob ich mich zu früh vom Regen habe einschüchtern lassen?

Bei der Abzweigung zur Liezener Hütte erscheckt mich plötzlicher Donner. Dann freue ich mich drüber, denn es zeigt dass meine Entscheidung umzudrehen doch richtig war.

Ich beeile mich zur Hütte zu kommen, es donnert immer noch ab es bleibt vorerst trocken. Die Liezener Hütte ist geschlossen, ich

... eile weiter um die Hochmölbinghütte zu erreichen bevor das Gewitter losbricht.

Hier ist geöffnet. Ich bekommen ein Kaspressknödelsuppe und eine Hopfenkaltschale. Zuerst bin ich der einzige Gast. Es kommen dann aber noch mehrere Leute, die hier sogar über Nacht bleiben. Das Gewitter bleibt aus, aber es beginnt wieder zu regnen. Ich muss mich trotzdem auf den Rückweg über den Grazersteig machen.

Da drüben ist kurz die Schneehitzalm zu sehen als die Regenwolke weiterzieht.

Sybille ist auf der Lehne der Sitzbank unterwegs. Wie dem Alpensalamander gefällt es auch der Schnecke wenn alles schön feucht ist.

Langsam hört der Regen wieder auf. Hier geht der schöne Steig unterhalb der Felsen hinüber zum Langpoltner Klamml.

Nicht nur Blumen, auch die Latschen blühen derzeit sehr schön.

Eine Trollblumenwiese am Waldrand.

An der Langpoltenalm vorbei gehe ich weiter. Der Hochtausig ist noch in den Wolken versteckt. Daher sehe ich mich in der Nähe um ...

... und entdecke wieder eine Orchidee, die noch nicht aufgeblüht ist. Aber wird das jetzt ein Waldvögelein oder eine Waldhyazinthe?

Auch das dürfte eine Orchidee sein. Klein und grüne Blüten auf einem langen Stängel, ich schaffe es nicht mit dem Handy ein scharfes Bild zu machen. Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Großes Zweiblatt. Danke Sepp.

Dieses Gewächs gehört zu den Teufelskrallen.

Und zum Abschluß noch eine aus der Gruppe der Orchideen. Eine Vogel-Nestwurz bildet kein eignes Blattgrün, daher ist sie braun. Auch wenn heute das Wetter nicht so gepasst hat und ich mein Gipfelziel nicht erreicht habe, so war es doch eine sehr schöne Tour durch die vielen Blumen die ich gesehen habe. Auf den Hochmölbing kann ich immer noch gehen.

Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 20,6 km weit gegangen,
habe 1100 hm bewältigt und dafür fast 8 Stunden inklusive Pausen benötigt.

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