Überschreitung von Gwöhnlistein und Hechlstein
Wörschachwald, Gwöhnlistein, 1645 m, Hechlstein, 1814 m, Hochtor, 1542 m, Feldl, 1696 m,
Wörschachwalderhof, Wörschachwald
Heute fahre ich über Tauplitz nach Wörschachwald. Mein Ziel ist die Überschreitung von Gwöhnlistein und Hechlstein. Auf den Hechstein über den Westgrat soll leichte, nur teilweise gesicherte Kletterei sein. Monsieur Peter war schon 2011 dort. Nach seiner guten Beschreibung und seinen aussagkräftigen Bildern sollte die Überschreitung auch für mich machbar sein. Es gilt keine Zeit zu verlieren, denn für nachmittags sind Gewitter angesagt. Durch die längere Anfahrt aus Wien ist es trotzdem schon kurz nach 10 Uhr als ich starte.
Eigentlich wollte ich ja wie Peter beim Wörschachwalderhof starten. Bei der Annäherung sehe ich gelbe Wegweiser, die zu meinen Zielen weisen. Zudem ist bei der Kapelle ein Wanderparkplatz ausgewiesen. Meiner Ungeduld ist es zu verdanken, dass ich gleich hier stehenbleibe und meine Wanderung beginne.
Gleich am Beginn steht neben dem Weg eine Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica).
Der Grimming wird heute ständig im Blickfeld sein. Eindrucksvoll ist der Anblick von allen Seiten.
Der Gwöhnlistein, auch Gwendlingstein genannt schaut dagegen ganz klein aus.
Hinter dem Indianertipi beim Alpakahof ist der felsige Kamm des Hechlstein schon zu sehen.
Über die Zacken von links kommend muss ich drüber.
Er bleibt hinter mir zurück, aber ...
... ein paar mal muss ich mich noch umdrehen.
Das Spitzerl rechts der Bildmitte kenne ich auch. Das ist das Gindlhorn und links davon der Brandangerkogel. Beide habe ich schon bestiegen.
Der Anstieg von Süden wird kurz ein wenig steiler, aber bald ist das Kreuz auf dem Gwöhnlistein zu sehen. Zeit für eine Fotopause.
Vor mir ragt steil der Hechlstein empor. Die dunklen Wolken wirken aber noch bedrohlicher. Ich könnte jetzt nur bis zum Sattel "Struwin" gehen und gleich wieder absteigen.
Ein Blick noch zum Traweng, Sturzhahn und den Tragln.
Gwöhnlistein-Gipfelkreuz und Grimming. Hier sind nur einzelne Quellwolken.
Na ich hoffe es bleibt trocken. Eine Frage habe ich mir schon oft gestellt. Auf welche Gefahr gehe ich wenn keine solche Tafel steht? Kann man auch auf fremdes Risiko in die Berge gehen?
Ein Rückblick vom Struwin zum Gwöhnlistein. Bisher war es nur ein bewaldeter Hügel.
Voraus wird es jetzt deutlich steiniger, aber zum Glück sehr gut markiert. Hier besteht kein Zweifel auf dem richtigen Weg zu sein.
An diesem Turm geht es links vorbei.
Ein Seil hilft über diese steile und abschüßige Stelle.
Ohne diesen Pfeil wäre ich hier sicher falsch abgebogen.
Auf einem Vorgipfel steht ein Kreuz. Dahinter ist auch das Kreuz auf dem Hauptgipfel zu sehen. Bis dort ist es aber noch ein Stück. Auf dieses Felsköpfl hinauf hilft wieder ein Drahtseil, über das ich mich sehr freue.
Wieder ein Blick zurück. Da runter musste ich ohne Seilsicherung.
Noch ist ein Köpfl zu überschreiten.
Dann ist der Schlussanstieg im Blickfeld.
Da hinauf würde ich ohne das Seil nie kommen. Mit Anhalten ist es auch für mich problemlos, aber spannend.
Am Gipfel sitzen bereits zwei Wanderer. Die sind aber von der anderen Seite aufgestiegen.
Schön liegt das Gnanitztal da unten. Links erkenne ich den Almkogel und rechts hinten sollten die Mölblinge sein.
Die dunklen Wolken ergeben eine eigenartige Stimmung. Der spitze Zahn voraus kann nur der Hochtausing sein, aber der ist eindeutig zu schwer für mich. Außerdem noch zu weit weg.
Ein schönes Ziel für mich könnte der Nojer sein, der hier in der Mitte zu sehen ist.
Trageln hatten wir schon und ...
... natürlich auch den Grimming schon mehrfach, aber der drängt sich einfach immer machtvoll ins Bild.
Wieder ein Blick zurück über den überschrittenen Grat, wobei hier die wirklich steilen Stellen nicht zu sehen sind.
Hechlstein-Gipfelkreuz und dahinter natürlich wieder mal der gimmige Bergriese.
Ich liege eine Weile am Gipfel und beobachte die Wolken. Soll ich mir Sorgen machen?
Das Wetter hält, die Sonne scheint und ich habe noch viel Zeit. Daher gehe ich auf dem Kamm weiter bis zum Feldl.
Hier gibt es für mich überraschend sogar ein Gipfelkreuz und ...
... eine Bank mit Aussicht zum Hochtausing.
Der verdient sich eine Zoomaufnahme.
Aber auch der Rückblick zum Hechlstein ist nicht zu verachten und hier sieht man die leichtere Seite.
Ich bleibe 10 Minuten in der Sonne liegen, damm mache ich mich an den Abstieg. Hinunter zur Stoiringalm ist in der Kompass-Karte kein Weg eingezeichnet, daher suche ich auch keinen. Schräg den Hang querend komme ich genau dort auf die Almstraße wo der Weg einmündet. Es gibt also doch einen markierten Weg. Zurück komme ich über ein verwirrendes Geflecht aus Straßen und Wegen, wo ich mehrmals die Ideallinie verliere.
Mit Hilfe von GPS und Wegweisern finde ich trotzdem hinunter zum Wörschachwalderhof. Jetzt habe ich noch eine Weile auf der Straße zu gehen bis zu meinem Parkplatz bei der Kapelle. Einige heftige Donnerschläge beschleunigen meinen Schritt. Die ersten Regentropfen fallen, aber ich komme fast trocken (bis auf den Schweiß) zu meinem Auto bevor das Gewitter mit Starkregen einsetzt. Glück muss man haben!
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet.
Ich bin 15 km weit gewandert, und habe ca. 1000 hm bewältigt und dafür 6,5 Stunden benötigt (inkl. Pausen).