Nach dem westlich der Wildschönau gelegenen Alpbachtal habe ich mir für heute vorgenommen die Kelchsau zu besuchen. Die Kelchsau liegt östlich der Wildschönau. Das Tal der Kelchsau teilt sich in einen Langen und in einen Kurzen Grund. Vor der Abzweigung ist ein Schranken wo man für die Weiterfahrt in eines, oder in beide Täler eine Mautgebühr (3 Euro) zu bezahlen hat. Heute fahre ich in den Langen Grund. Die Schotterstraße bringt mich bis zur Tiefentalalm in 1440 m Höhe.
Das Wetter ist heute nicht wanderbar. Es regnet und es scheint auch nicht aufzuhören. Mein Auto ist das einzige am Parkplatz, andere Wanderer sind nicht zu sehen. Die Tiefentalalm ist offen. Der Almerer schaut kurz heraus und wundert sich wahrscheinlich darüber mich zu sehen.
Ich überlege kurz ob ich gleich wieder einstegen soll, aber es scheint mir das der Regen schon schwächer geworden ist. Als Optimist rechne ich damit dass die Wolken bald auflockern.
Es hat einen eigenen Reiz bei solchem Wetter zu wandern. Nebel und Nässe schaffen eine mystische Stimmung.
Die Hütten der Öfeleralm tauchen aus dem Nebel auf. Hier bin ich schon einmal gewesen. Im Vorjahr habe ich den Kamm vom Sonnjoch bis zum Grubachkogel überschritten und bin hier abgestiegen.
Irgendwann habe ich mich an die Feuchtigkeit gewöhnt. Der Nebel verhindert zwar die Fernsicht aber nicht die Orientierung, Markierungen gibt es genug.
Wo die Markierungen vom Schnee zugedeckt sind kontrolliere ich die Richtung mit dem GPS-Gerät.
Einfach bergauf ist die Devise, der Gipfel ist oben.
Dann sehe ich das Gipfekreuz des Torhelms vor mir. Ich halte mich nicht lange auf und steige gleich wieder ab.
Jetzt ist es nicht mehr so einfach den richtigen Weg zu finden. Eine Weile irre ich herum. Ab und zu sehe ich Markierungen die scheinbar in die falsche Richtung weisen.
Erst mit technischer Hilfe finde ich wieder auf den richtigen Weg.
Der Regen mag nicht ganz aufhören. Mal etwas schwächer, dann wieder stärker. Der Boden ist wassergetränkt und sumpfig.
Das Wetter bleibt unverändert, bis ich wieder beim Auto bin. Aus dem Nebel nieselt es leicht, ...
... die Bäche sind voll, ...
... dem Gras und den Almrosen gefällt es so.
Das Wasser sucht seinen Weg ins Tal.
An heißen Tagen eine willkommene Erfrischung.
Noch mehr Wasser, langsam reicht es mir.
In der Tiefentalhütte bin ich heute der einzige Gast. Ich bekomme einen köstlichen sauren, hier produzierten Graukas, den besten den ich je gekostet habe!
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich bin 11,5 km weit gewandert und habe dabei ca. 1000 hm überwunden. Dafür war ich 6 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs.