Die Schneealpe war schon oft mein Ziel. Es gibt eine menge schöner Anstiege. Besonders gefallen mir die von Norden, ausgehend vom GH Leitner im Tal der Kalten Mürz, auch wenn die Wege hier etwas länger sind. Sehr schön und mir bestens bekannt sind die Anstiege durch das Kleinbodental, entlang der Großen Burgwand oder durch das Baumtal. Heute möchte ich den Jagdsteig von der Edelbacher Hütte direkt hinauf zum Tabersattel zwischen Großem und Kleinem Waxeneck erkunden.
Am Ende der öffentlichen Straße liegt das GH Leitner. Kurz nach der Brücke erlauben die Bundesforste das Abstellen der Autos für Wanderer. Hier fühle ich mich willkommen.
Einziger Nachteil dieses Ausgangspunktes ist der lange und flache Anmarsch entlang der Kalten Mürz.
Auf der Wiese stehen seltsame Zelte herum. Zum Schlafen sind die nicht hier aufgestellt. Ich nehme an sie dienen dem Fangen von Insekten oder Ähnliches.
Gegenüber der Edelbacherhütte soll ein Steig abzweigen und zum Tabersattel hinaufführen. An der Straße steht ein Hochstand und da drinnen sitzt ein Jäger, der mit dem Fernglas die Gämsen beobachtet. Ich fürchte schon Probleme zu bekommen, doch er hat nichts dagegen wenn ich hier gehe. Er meint nur ich soll umkehren, weil es da hinauf keinen Weg gibt. Ich gehe natürlich weiter, denn genau das will ich ja selbst herausfinden. Weg kann ich tatsächlich keiner zu finden, anfangs gehe ich durch das trockene Bachbett ...
... dann mitten durch den Jungwald höher. Ab und zu gibt es sowas wie Pfadspuren, die aber wahrscheinlich nur Wildwechsel sind.
Eine Steilstufe läßt sich mit etwas Gespür einfach überwinden.
Später wird der dichte Wald ...
... etwas offener und dann ...
... geht es einfach über die Almwiesen weiter hinauf. Hier, wo man sie nicht mehr braucht gibt es sogar blasse Markierungen.
Almidylle, dahinter ...
... ist das Hohe Waxeneck, das lasse ich heute aus weil ich da schon öfter oben war.
Auf vielen Almen stehen alte Bäume, die zu jeder Jahreszeit einen herrlichen Anblick bieten.
Auf dem Tabersattel stehen sie und lauern mir auf. Sind das die auf den Medien bekannten österreichischen Killerkühe? Wir schauen uns nur tief in die Augen und so lassen mich die Jungrinder passieren.
Im Westen ist das Hochschwabgebiet zu sehen. Besonders gefallen mir die Felspyramiden der Hochweichsel und des Ringkamps.
Die Klobenwände und die Waxeneckhütte sind auf diesem Bild mit dem Spielkogel dahinter.
Rückblick zum Tabersattel, dahinter das Hohe Waxeneck und rechts schaut der Gippel hervor.
Eine Wolke deckt die Sonne ab und zaubert Kontrast in die Almlandschaft. Ganz hinten sind Ötscher und Göller zu sehen.
Vor lauter "In die Ferne schauen" hätte ich fast die Kreuzotter auf dem Weg übersehen. Sie schreckt sich noch mehr als ich und ist rasch in den Büschen verschwunden.
Oben am Kamm verläuft ein Weg, der direkt zum Gipfelkreuz auf der Donnerwand führt. Wenn man weiß wo er ist, findet man ihn auch. Beim ersten Mal bin ich noch teilweise mitten durch die Latschen, dabei ist das gar nicht notwendig.
Eine Stelle ist ein wenig ausgesetzt, aber auch die ist mit Vorsicht problemlos zu bewältigen.
Beim Gipfelkreuz auf der Donnerwand. Die dunklen Wolken verheißen nichts Gutes.
Durch das Kleinbodental werde ich dann später absteigen. Jetzt schaut es da unten sehr dunkel aus.
Die Gamskircherlhöhle und die Mitterbergschneid sind sehr schön anzusehen.
Ein Rückblick über den Aufstiegsweg, Kleines Waxeneck, Tabersattel, Hohes Waxeneck, dahinter der Göller.
Aber auch in der Nähe gibt es Interessantes zu sehen. Enzian und ...
... Unmengen von Petergstamm (Alpenaurikel).
Der Weg führt hinunter zum Griesleitensattel und danach hinauf zum Glaskogel. Unten liegen sehr schon die Hütten der Großbodenalm.
Die Donnerwand, immer wieder erschreckend und trotzdem beeindruckend wie steil sie hier abfällt.
Schon von etwas weiter weg gesehen.
Noch mal die Großbodenalm aus einem anderen Blickwinkel.
Immer mehr Wolken ziehen vorbei, aber es gibt trotzdem noch sonnige Abschnitter, hier beim Blick zum Hohen Gamskircherl und zur Kleinen Mitterbergwand.
Auf dem direkten Weg über die Kramerin zum Windberg gibt es ...
... Blümchen zu sehen.
Eine Gruppe Wanderer verlässt den Gipfel gerade als ich ankomme.
Im niederösterreichischen Alpenvorland scheint es schon zu regnen, ...
... auch über der Raxalpe schaut das Wetter nicht mehr sehr freundlich drein.
Ich halte mich nicht lange auf und gehe hinunter auf die Alm. Vorne die Michelbauerhütte und hinten auf dem Hügel thront das Schneealpenhaus.
Ein bunt bemalter Stein erregt meine Aufmerksamkeit.
Jetzt freue ich mich auf die Einkehr, wo nicht nur die Wirtin einen netten Anblick bietet, sondern auch ...
... die Linsen mit Knödel aus dem Pfandl hervorragend schmecken.
Ich muss jedoch auch wieder zurück. Noch hält das Wetter, nur ein paar Tropfen sind zu spüren. Es geht noch einige Meter hinauf.
Vorbei an einer günstig zu erwerbenden Hütte, die allerdings etwas Renovierungsbedarf hat.
Es ist einfach nur Wundklee, der hier die Wiesen gelb färbt.
Gleich ist die Steigung geschafft, es geht nur noch ...
... hinunter in den Melkboden und weiter entlang des Kleinbodenbaches.
Die laaaange Forststraße zurück zum Ausgangspunkt scheint immer länger zu werden, aber was solls? Es bleibt trocken und daher ist auch das Auto beim Leitner bald erreicht. Wieder habe ich einen neuen Anstieg auf die Schneealm gefunden.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin ca. 20,7 km weit gewandert und habe dabei über 1300 hm überwunden. Dafür war ich 8,5 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs.