Wenn man in Puchberg am Schneeberg eine Wanderung beginnt, geht man üblicherweise in Richtung Schneeberg. Heute gehe ich genau in der anderen Richtung, vom Berg weg. Ich überquere den Sebastianbach ...
... und steuere den ersten kleinen, bewaldeten Hügel an. Er ist in den Karten ohne Namen, aber vor Ort mit Hanskogel angeschrieben. Ich habe auch schon Hanslkogel gehört. Oben stehen zwei Aussichtsbänke ohne Aussicht.
Von hier will ich gleich weiter auf den Wiesberg. Das ist nicht so ganz einfach. Hohe Zäune, teilweise mit Stacheldraht verhindern den direkten Weg. Normalerweise können mich Zäune nicht aufhalten, doch heute habe ich mir vorgenommen brav zu sein und umgehe den eingezäunten Bereich.
Irgendwann schaffe ich es dann doch höher zu kommen und kann auch den durch Sand aus der Sahara einen getrübten Blick zum Berg erhaschen.
Forststraßen ignoriere ich und so ist schnell die Wies' auf dem flachen Gipfel des Wiesbergs erreicht.
Es gibt ein kleines Steinmännchen und einen toten Baum, ich gehe weiter ohne stehenzubleiben.
Der Weg am Bergrücken ist durchaus interessant. Föhren und Felsen und die Durchblicke dazwischen.
In der Nähe des Steinbachsattels steht ein etwas höherer Felsklapf. Ich wusste nichts davon, aber wenn er doch einen Namen haben sollte, will ich oben gewesen sein.
Ich schaffe es ohne gröbere Kletterei zum Bonsaibaum auf dem Gipfelfelsen.
Die Buchs-Kreuzblumen im Moosbett gefallen mir auch.
Jetzt geht es hinauf auf den Größenberg. Der Aufstieg ist manchmal verwachsen und mit nummerierten Steinen gespickt ...
... aber immer gut gangbar.
Ein weiterer Nummernstein, den man mir in den Weg gelegt hat.
Frisches Grün im dichten, dunklen Fichtenwald. Ich glaube es handelt sich um Lorbeer-Seidelbast (stark giftig).
Waldwandern wie es mir gefällt.
Sandiger Ausblick vom Öhler bis zum Katharinenschlag, Dürre Wand.
So kenne ich den Seidelbast, auch dieser ist giftig, aber wunderschön.
Ein behelfsmäßiges Gipfelkreuz ziert den Gipfel des Größenberges. Aussicht gibt es wenig.
Erst etwas weiter wird der Schneeberg sichtbar.
Ein Seitenblick zur Schoberalm mit der Schoberkapelle und dem Schobergipfel.
Immer am Kamm entlang gibt es keinen Weg, nur manchmal Steigspuren, Wildwechsel und ab und zu herzige Markierungen.
Waldidylle mit mossbewachsenen Steinen und alten Bäumen.
Die weitläufige Mamauwiese wird oft besucht. Von hier oben werden die Wenigsten runtergeschaut haben.
Nach vor ist neben den Felsen des Schneeberges der runde Waldrücken der Dürren Leiten zu sehen. Da will ich hin.
Vorher muss ich aber noch weit hinunter, das Gehen durch den Wald ist herrlich.
Diese Steilstufe kann ich umgehen. Direkt wäre es schwieriger gewesen hier heil runter zu kommen.
Am Sattel treffe ich auf den markierten Weg. Zum Gasthaus Mamauwiese ist es aber für mich ein Umweg. Ich verschiebe meine Mittagspause auf später und plane eine Einkehr in der Edelweißhütte.
Wurmgarten und Mamauwiese, Kohlberg, Nebelstein, Schober, Öhler. Ich freue mich die Hügel zu erkennen und noch mehr auf ihnen schon mehrfach oben gestanden zu haben.
Auch hier sehe ich bekanntes. Hinten am Kuhschneeberg den Schwarzkogel, Rötlingstein und die Tränkmauern. Doch der bewaldete Doppelgipfel des Striezelberges in der Bildmitte ist ein Lieblingsberg von mir. Heute gehe ich trotzdem nicht hinüber, ...
... es zieht mich über die Putzwiese zum Fadensattel in Richtung Fadensteig. Langsam erst wird die Wiese grün.
Ein paar Blümchen gibt es schon, aber wie heißen die doch gleich?
Noch einmal der Striezelberg.
Ein Schusternagerl, oder auch Frühling- Wiesenenzian genannt.
Essen und trinken bei der Edelweißhütte - gibt es leider nicht - Ruhetag ist Dienstag und Mittwoch. Da freut man sich auch während der Woche wandern zu können und dann haben die Hütten zu, Pensionistenschicksal!
Für mich geht es weiter am Nördlichen Grafensteig. Da sind noch einige Schneefelder zu queren. Dafür habe ich meine Grödeln mitgenommen und verwende sie auch. Wirklich notwendig waren sie aber nicht.
Ganz oben in der Lahningries wäre noch Schifahren möglich, aber dafür die Ski so weit hinauftragen zahlt sich nicht aus.
Ein Rückblick zum Fadensattel, ...
... vorbei an der Bürkle-Bergrettungshütte ...
... und ein Blick hinauf in die Breite Ries, die auch nur noch weinig Schnee für die Skifahrer bereithält.
Ein getrübter Blick ins Puchberger Becken.
Über den Nandlgrat führt ein interessanter Anstieg auf den Schneeberg.
Da oben wo ich die roten Linien hingezeichnet habe, erspähe ich ...
... zwei Skifahrer, die sich nicht scheuen ihre Latten weit hinaufzutragen um ein kurzes Stück abfahren zu können.
Wieder bin ich froh kurze Zackerl unter den Sohlen zu haben. Ein paar Mal sinke ich bis zum Bauch ein, ...
... da wären sogar Schneeschuhe ein Hit, aber meistens trägt der Schnee gut. Alte Spuren erleichten zusätzlich die Querung.
Jetzt wird es schottrig, auch hier geben die Grödeln guten Halt.
Der Weg zieht sich länger als ich ihn in Erinnerung habe. Mit zunehmendem Alter wachsen die Berge nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Wer den Grafensteig nicht kennt könnte glauben immer flach in der gleichen Höhe entlang wandern zu können. Wer hier schon war weiß, eben ist nichts es geht ständig auf und ab. So kommen auch einige Höhenmeter zusammen.
Da will ich noch drüber, über den Hohen Hengst, aber zu der Zeit überlege ich ob ich nicht doch entlang der Zahnradbahn absteigen soll.
Da muss ich hin, entweder durchs Mieseltal und das Schneebergdörfel oder doch über den Hengstrücken?
Ein letzter steiler Anstieg dann ist der Nördliche Grafensteig geschafft.
Die Station Baumgartner liegt vor mir. Damit dass ich hier Buchteln bekomme habe ich nicht gerechnet, noch ist alles zu.
Die Adolf-Kögler-Hütte ist immer zu, die ist privat. Genau dahinter beginnt der Aufstieg zum Hohen Hengst, oder soll ich doch unten herum gehen?
Gegenüber gibt diese alte Holzhütte einen netten Vordergrund für das Bild ab. Sonne gibt es immer noch keine, im Gegenteil der Dunst/Staub wird immer dichter.
Schon oben auf dem Gipfel des Hohen Hengstes wird es noch dunkler. Ich höre sogar schon heftiges Donnern hinter dem Berg.
Es ist Zeit abzusteigen. Vor mir liegt der Große Sattel, dann gehe ich über den Niedrigen Hengst, immer oben bleibend am Grat bis zum Kleinen Sattel.
Weg gibt es da natürlich keinen, aber es zieht sich eine Felsrippe immer oben entlang. Manchmal links davon, dann wieder rechts suche ich mir meinen eigenen Weg ins Tal.
Eine Wiese voller Wolfsmich, dachte ich zuerst, aber es handelt sich um "Wechselblättriges Milzkraut". Machmal gibt es auch etwas Unterholz und Gestrüpp, doch meistens steige ich durch schönen Hochwald ab.
Ich habe mich schon auf die Einkehr beim Schmirl gefreut, meine Vorräte sind aufgebraucht, aber natürlich hat auch der Schmirl am Mittwoch Ruhgetag. Wieder gibt es keine Einkehr. Vor mir liegt der Beginn meiner Wanderung, der Wiesberg und der Hanskogel. Dahinter sieht man noch den Haltberg.
Über dem Hengst und dem Schneeberg hängt noch die dunkle Wolke. Nur ein paar Tropfen habe ich gespürt, sonst blieb alles trocken. Da ich unterwegs nichts zu essen bekommen konnte, bleibe ich beim Apfelbauer stehen, wo ich bestens versorgt werde. Die Bachforelle ist sehr zu empfehlen und das Pissoir sehenswert.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Ich bin 25 km weit gewandert und habe dabei ca. 1500 hm überwunden. Dafür habe ich 10 Stunden (inkl. Pausen) benötigt.