Das Gebiet um den Dürrenstein bei Lunz am See ist mir schon gut bekannt. Den Dürrenstein und alle seine Nebengipfel habe ich längst alle, teilweise mehrfach besucht. Sowohl ausgedehnte Eintagestouren als auch mehrere Zweitagestouren habe ich hier sowohl im Sommer, als auch im Winter mit Schneetouren schon gemacht. Heute steht wieder ein sehr schöner Anstieg durch den Lechnergraben auf dem Programm, sowie der Besuch des Noten, einem Nebengipfel mit 1640 m Höhe, der von der Ybbstaler Hütte in einer knappen Stunde zu erreichen ist.
Bei der Haltestelle Stiegengraben steht das Hotel Waldesruh. Hier treffe ich meine heutige Begleiterin Michaela. Sie kennt den Dürrenstein noch nicht und ich darf sie heute auf den Berg führen.
Wir lassen ein Auto stehen und fahren mit dem zweiten weiter zur schönen und bekannten Töpperbrücke. So brauchen wir nicht den gleichen Weg zurückgehen.
Der Nebel der jetzt noch über den Wiesen liegt schafft eine wunderschöne Morgenstimmung. Wir wissen aber, dass er bald weg sein wird. Ein sonniger Tag ist zu erwarten.
Die Schlüsselstelle des Lechnergrabens ist dieser Abschnitt wo man genau im Bachbett unterwegs ist. Das Textilseil am Rand kann wenn es nass und rutschig ist durchaus eine Hilfe sein. Ich bin hier auch schon im Winter gegangen, da war das Seil unter dem Eis.
Jetzt muss man nur aufpassen auf den glatten und feuchten Steinen nicht auszurutschen, denn das könnte schmerzhaft sein.
Dann geht es in steilen Serpentinen durch den Wald hinauf. Vorbei am Grünloch, dem angeblich kältesten Ort in Mitteleuropa. In dieser großem Doline wurden 1932 52,6° Minus gemessen. Heute ist es deutlich wärmer.
Leicht bergab wandern wir weiter über die Wiesenalm und die Dürrensteinalm ...
... zur Ybbstaler Hütte.
Die Einkehr verschieben wir auf später, zuerst wollen wir noch auf einen Gipfel.
Beim Leonhardikreuz auf dem Vorgipfel des Noten gibt es das obligatorische Gipfelbild. Kurz darauf rutsche ich auf den Felsen aus und falle auf den Rücken. Den Rucksack hatte ich schon oben und so bleibe ich bis auf leichte Abschürfungen unverletzt. Die Kamera, die ich in einer Außentasche eingesteckt hatte trifft es schlimmer. Ein Stein drückt die Objektivabdeckung ein.
Auf dem Notengipfel schaffe ich gerade noch ein paar Fotos, dann stellt der Apparat seine Tätigkeit ein.
Die dunklen Wolken wirken schlimmer als sie sind, allerdings beschatten sie mir den Eisenstadt- und den Dürrensteingipfel.
Die folgenden Fotos habe ich mir von meiner Begleiterin ausgeborgt. Bei der Ybbstaler Hütte machen wir eine längere Pause. Die Kaspressknedlsuppe ist leider aus. Die Kürbiscremesuppe ist leider kein ausreichender Ersatz. Die Wirtin ist leider lt. eigener Ausage eine Profi-Bergsteigerin, aber nur Hobby-Köchin. Umgekehrt wäre mir lieber.
Rund um die Ybbstaler Hütte haben vor ein paar Jahren die Stürme gewütet und viele Bäume entwurzelt. Die dadurch notwendigen Aufräumarbeiten mit großem Gerät haben dem Boden noch mehr zugesetzt. Doch langsam verheilen auch diese Wunden in der Natur.
Der anfangs steile Abstieg in den Höllgraben bringt uns rasch zurück zum abgestellten Auto beim Hotel Waldesruh, wo wir mit gutem Kaffee und Apfelstrudel den Tag ausklingen lassen.
Unsere heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Wir sind 16,5 km und ca. 1300 hm gegangen. Dazu haben wir uns über 8 Stunden Zeit genommen (inkl. Pausen).