Die 2717 m hohe Serles ist ein besonderer Berg. Von Innsbruck aus ragt er/sie eindrucksvoll in den Himmel und wird daher auch mit manch Superlativen beschrieben. Viele Sagen ranken sich um diesen Gipfel. Ob es jetzt der König oder doch eine Königin ist läßt sich nicht einwandfrei klären, dass sich eine Besteigung lohnt ist dagegen unbestritten. Die Serles ist ein beliebter Sonnenaufgangsberg. Manche biwakieren auf dem Gipfel, andere steigen in aller Herrgottsfrüh auf den Berg um die Sonne aufgehen zu sehen.
Ganz so früh sind wir nicht dran. Wir wählen als Ausgangspunkt das Kloster Maria Waldrast, das auch durch das heilige Wasser bekannt ist. Der Brunnen mit dem Heilwasser ist frei zugänglich. Immer wieder kommen Leute hierher um kanisterweise das Wasser mitzunehmen. Wir trinken nur davon und füllen unsere Flaschen, dann machen wir uns auf den Weg.
Der Weg geht kurz durch den Lärchenwald, dann durch die Latschen.
Einige Schotterrutschen sind zu queren. Es ist schon warm heute, in der morgendlichen Kühle wäre der Aufstieg sicher noch angenehmer, jetzt lehnt sich die Sonne schon ordentlich rein auf den Hang, aber wir haben ja genug "heiliges" Wasser.
Man sieht das dieser Weg von vielen Wanderern begangen wird. Er ist breit, gut ausgebaut ...
... und manchmal herzig markiert.
Einige Höhenmeter sind schon zu überwinden hinauf zum Serlesjöchl.
Das Joch bietet sich an als Pausenplatz. Wir warten bis alle nachgekommen sind. Wer schneller geht, hat länger Pause. Im Hintergrund sind die schwierigsten Stellen schon zu sehen. Die Felsen werden mit einer kurzen Leiter und mit Drahtseilen überwunden.
Auf der anderen Seite des Jöchls wärs nicht ganz so einfach hinaufzukommen. Nach rechts weist ein Wegweiser ...
... hinunter ins Stubaital. Hier könnte man auch aufsteigen, das ergibt aber satte 1700 Höhenmeter vom Tal zum Gipfel, das gleiche natürlich auch wieder runter, für viele wohl etwas heftig.
Es geht weiter zum Gipfel der Serles. Die Leiter ist rasch überwunden.
Dann geht es entlang des Seiles durch die Felsen.
Ganz ohne Blumenbilder geht es auch heute nicht. Hier blühen wunderschöne Buschen vom Hornkraut ...
... und der seltene Gelbe Alpenmohn, der eigentlich Rhätischer Alpenmohn heißt.
Durch steiniges Gelände geht es dem Gipfel zu.
Und die Siegerpose von Alex zeigt es an, gleich ist es geschafft!
Die Aussicht vom Gipfel ist überwältigend. Das Inntal mit Innsbruck und dem Karwendelgebirge dahinter. In der Mitte ist die Europabrücke gut zu sehen. Wenn ich wieder mal in Innsbruck bin muss ich den Gegenblick überprüfen.
Etwas weiter westlich sieht man den Beginn des Stubaitales. Die schroffen Kalkögel links sind mir zu schwierig, mich interessiert der Wiesenberg in der Bildmitte. Das ist die Saile, da werde ich morgen oben sein, denn dort ist die Aussicht nicht weniger gut.
Jetzt ist es erst mal wichtig ein gemeinsames Gipfelfoto zu machen. Einer der vielen auf dem Gipfel Anwesenden will erst eine Gage aushandeln, damit er sich als Fotograf betätigt, dann akzeptiert er doch einem Keks als Lohn.
Alex macht ein Schläfchen, gestört nur von den vielen anwesenden Paparazzis.
Wir machen uns auf den schottrigen Rückweg.
Mit Hilfe des Seiles werden ...
... auch die Kletterstellen ...
... problemlos bewältigt.
Den Abstieg schaffen wir dann in Rekordtempo. Neben dem Brunnen gibt es eine kleine Kneippanlage wo wir die Füße kühlen können. Das der Zufluß verstopft war, ist das Wasser angenehm warm, fast zu warm. Etwas zu warm war dann auch der Gerstensaft im Klostergasthaus, mit dem wir uns innerlich befeuchtet haben.
Unsere heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Lt. GPS haben wir 9,7 km und ca. 1050 hm zurückgelegt und haben dafür etwas über 5 Stunden gebraucht.