Frühmorgens ein Blick aus dem Fenster. Die Hochgrubbachspitze strahlt bereits in der Sonne. Manchmal wir der Gipfel auch ...grubach..., oder ...gruppach... geschrieben. Angeblich stammt der Name von den Gruben, also der hochgelegenen Gegend mit Geländemulden, durch die auch der Grubach (Grubbach) fliesst.
Das beste Frühstück das ich je auf einer Berghütte bekommen habe, gab es vor zwei Jahren auf der Tiefrastenhütte und auch heute wieder gibt es frisches Gebäck, ein Ei und frisches Obst (Trauben, Äpfel, Pfirsich) und drei Sorten hausgemachte Marmelade, neben Yoghurt und Müsli auch Südtiroler Speck und Käse. Natürlich auch Kaffee in guter Qualität und ausreichender Menge.
So gestärkt kann ich gleich am Morgen hinauf zu meinem ersten Gipfel gehen. Kurz vor der Hochsägescharte zweigt der Weg ab, über den man den Gipfel der Hochgrubbachspitze erreicht. Eine Stunde Aufstiegszeit von der Hütte.
Unbeschreiblich das Wetter und die Aussicht. Ins Bild klicken für größere Ansicht. Links über dem Pfunderer Tal sehe ich die doppelgipfelige Wilde Kreuzspitze, danach die Wurmaulspitze und den Grabspitz. Der Pfunderer Höhenweg geht über die Wiesenflanke links des Kammes in der Bildmitte nach Norden. Im Hintergrund ...
... hier gezoomt sind der Hochfeiler, der Hohe Weißzint, der große Möseler, der Turnerkamp neben vielen anderen zu sehen. Vor dem Hochfeiler ist die Napfspitze, die werde ich vor dem Abendessen noch besuchen.
Der Aufstieg zur Hochgrubbachspitze ist gut markiert, ein wenig felsig und nur wenig ausgesetzt. Hier beim Abstieg ein Blick hinunter zum Tiefrastensee und der an seinem Ufer liegenden Hütte.
Ein kurzer, aber steiler Aufstieg bringt mich wieder zur Hochsägescharte, auch hier ein letzter Blick zurück.
Jetzt folgt der gemütliche Teil, es geht bergab, vorbei an Goldsee und Passensee zum Passenjoch, dann hinunter zur Gampisalm.
Über schmale Wiesenwege quere ich viele Almen, immer leicht fallend und manchmal auch ein paar Gegenanstiege. Es ist warm geworden, aber ich habe genug Wasser mitgenommen. Unten im Tal sind die Häuser und Wiesen von Dun zu sehen. Darüber Wurmaulspitze und Grabspitz.
Eindrucksvoll ist die Landschaft der Pfunderer Berge. Steile Wiesen, tiefe Einschnitte dazwischen und darüber schroffe Felsen.
Wenn man genau schaut sieht man auch so manche kleine Schönheit die sich im Gras verbirgt.
Bei der Gruipaalm ist eine gute Quelle, wo man noch man Wasser auftanken kann. Ein Blick nach hinten auf den schon zurückgelegten Weg.
Ab der Kuhscharte geht es motorisiert weiter. Die Gelegenheit ist günstig, kein Mensch zu sehen, nur die Maschine. Der Höhenweg geht hier nach rechts, ich sehe links unten die Gampielhütte. Bei meinem ersten Besuch hat es mir dort gut gefallen, daher mache ich einen Umweg. Auf die paar Meter kommt es auch nicht mehr an.
Die Gampielhütte ist auch mit dem Auto erreichbar. Dementspechend gut besucht ist sie. Die Hütte liegt auch an einem sehr schönen Platz.
Die Aussicht auf die Berge ...
... und ins Tal ist großartig. Besonders an einem Tag mit Kaiserwetter wie heute. Vor der Hütte kann man lange sitzen und nur schauen.
Ich muss aber doch noch weiter. Zuerst hinauf zur Kuhscharte (obwohl auch eine Straße herumgehen würde) danach der Abstieg hinunter ins. Eisbruggtal. Hier bin ich auf einer Höhe von ca. 2000 m. Ich habe den Anstieg zur Edelrauthütte auf dem Eisbruggjoch auf 2545 m vor mir und das in der heißen Nachmittagssonne. In der Bildmitte ist der Niedere Weißzint zu sehen
Ein kurzes Schläfchen am Eisbruggsee ist drin, zum Baden sind mir zu viele Leute mit Kindern unterwegs.
Die Edelrauthütte ist voll, immer hin ist heute Samstag und bei dem Wetter musste ich damit rechnen. Ich habe mich vor zwei Tagen angemeldet und bekomme sofort ein gemütliches Lager. Vier Wanderer, die lang nach mir gekommen sind haben dann aber in der Gaststube in Notlager geschlafen.
Bis zum Abendessen um halb Sieben ist noch Zeit um den Hüttenhausberg, also den Napfspitz zu besteigen. Ohne Rucksack bin ich in einer knappen Stunde oben.
Der Weg ist durchaus anspruchsvoll. Einige felsige Kraxelstellen und ausgesetzte Passagen sind da schon dabei. Aber gut markiert und manchmal ein hilfreiches Seil helfen darüber hinweg.
Ein schönes Kreuz am Gipfel und die Aussicht zum Hochfeiler, Niederen und Hohen Weißzint im Norden ist die Belohnung für die Mühe.
Auch der Blick nach Süden ist nicht zu verachten.
Über der Pfeifholderspitze sind die schon bekannten Möseler und Turnerkamp zu sehen. Ich ziehe mich zurück in die Edelrauthütte. Trotz vieler Menschen wird man hier schnell und aufmerksam mit allem Nötigen versorgt. Der Wirt und sein Personal scheinen den Andrang gewohnt zu sein und meistern ihn mit Bravour. Nebenbei haben sie auch noch Zeit für so manches Gespräch über die Touren in der Umgebung. Die meisten, die hier sitzen wollen morgen auf den Hochfeiler.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet. Auf 20,6 km Länge habe ich über 1500 hm rauf und 1350 hm runter geschafft.
Interessante Informationen zum Pfunderer Höhenweg findet man auch bei