Anders als bei der Pribitz gibt es auf die Meßnerin einen markierten Anstieg von Tragöß, den ich schon öfter gegangen bin. Einmal bin ich auch schon über die Pillsteiner Alm zum Meßnerin-Gipfel aufgestiegen. Dann habe ich im Forum Gipfeltreffen erfahren, daß es einen Steig gibt über den man von Norden, also vom Scheideck auf den Gipfel kommen kann. Peter ist da abgestiegen, dann hat Erich den Weg von unten nicht gefunden. Erst der Bericht der bergfrau (Danke dafür) hat mich dazu bewogen diesen Aufstieg zu suchen.
Nach einer gemütlichen Nacht auf der Sonnschienhütte verlasse ich die Alm gleich nach dem Frühstück. Erst ab sieben gibt es den Kaffee, obwohl schon um Fünf bestes Wanderwetter mit angenehm kühler Temperatur wäre. Die frühen Morgenstunden werden von den meisten verschlafen, schade drum.
Mein Weg führt mich zuerst abwärts zum Sackwiesensee. Bisher bin ich da immer oberhalb am Weg vorbeigegangen. Schade, denn hier ist ein wunderbarer Platz. Vier junge Burschen schälen sich gerade aus den Schlafsäcken. Sie haben am See biwakiert.
Bei der Häuslalm sitzen einige Leute beim Frühstück in der Sonne, auch ich gönne mir einen zweiten Kaffee.
Dann gehe ich hinauf zum Buchbergkogel. Da war ich schon öfter, zuletzt mit Schneeschuhen im Winter.
Den Tiefblick zur Häuslalm geniesse ich jedesmal.
Im Winter habe ich den Steig vom Josersee durch die Schafmauern schon zweimal nicht gefunden und bin halt irgendwo aufgestiegen. Ohne Schnee sollte der Weg hinunter leichter zu finden sein. Vom Gipfel weg sind leichte Pfadspuren zu sehen und ab und zu ein Steinmännchen.
Kurz vor dem Sattel zum Sackwiesenkogel werden die Spuren deutlicher. Hier hinunter ist der Weg nicht zu verfehlen. Ich erkenne dass ich bei meinem zweiten Versuch im Winter genau hier rauf gekommen bin.
Der Josersee liegt idyllisch und versteckt im Wald. Ein schöner Platz für eine Pause ...
... und die Gelegenheit auch Blumen wie die Akelei zu betrachten.
Die Joseralm war bei meinen bisherigen drei Besuchen stets halb im Schnee versunken. Diesmal ist sie sogar bewirtschaftet. Zum Radler gibt es ein Zirberl und eine Plauderei mit den sehr netten Almleuten. Dahinter ist schon mein Ziel die Meßnerin zu sehen. Ob ich den Aufstieg finden werde?
Den Beginn des Weges suche ich nach der Beschreibung der bergfrau "Wo die Straße endet, da beginnt der Steig". Ah, da ist er ja der Beginn des Jagdsteiges. Der punktiert in der Karte eingezeichnete Weg ist aber ganz wo anders.
Den Aussichtspunkt erkenne ich auch aus dem Bericht der bergfrau. Allerdings scheint der Weg hier zu enden. Vorne geht es steil abwärts, nach oben sind nur Latschen. Erst als ich einige Meter zurückgehe, sehe ich den weiteren Verlauf des Steiges.
Einige Male suche ich den richtigen Weg. Wo rechts zu viel Bewuchs ist, weiche ich nach links auf den Hang aus, um bei erster Gelegenheit sofort wieder auf den Grat zurückzukehren. Da drüben ist der Fuchsgraben, da soll es auch einen Steig geben.
Der Weg durch die Latschen führt direkt auf den Gipfel des Sperperkogels. Hier passt bergfraus Beschreibung nicht mehr zu meinem Weg. Sie ist weglos über eine Lichtung zum Sperperkogel aufgestiegen?
Im Sattel kurz nach dem Sperperkogel steht eine kleine Jagdhütte.
Nach links (in Aufstiegsrichtung) geht eine steile Rinne hinunter, nach rechts ist eine Lichtung auf der ich leicht absteigend zum Punkt 1652 kommen könnte. Ob sie den für den Sperperkogel gehalten hat?
Ich gehe weder links noch rechts, sondern gerade hinauf. Den Beginn des Weges muste ich aber erst suchen. Wenn man ihn einmal gefunden hat, kann mann ihn kaum noch verlieren. Er führt mmer am Grat entlang und nicht auf Gamssteigerl in die Flanken abdrängen lassen.
Unter mir liegt der Sperperkogel, dahinter ist der Buchbergkogel mit den Schafmauern zu sehen.
Die Latschen werden kleiner. Immer mehr freie Flächen treten hervor und hier gibt es sogar einen Markierungspunkt.
Rückblick zum Punkt 1652 mit seiner Gipfelwiese.
Auf meinem Weg hinauf sind jetzt öfter Steinmännchen zu sehen.
Dieses Schrofenköpfchen muss mittig überstiegen werden. Oben geht der Weg weiter ...
... und der ist sogar frisch ausgeschnitten worden.
Weiter gehts zwischen Latschen und Schrofen.
Bei einem weiteren Steinmännchen mit Latschenast erreiche ich die Gipfelwiese. Wer hier absteigen will, sollte sich diesen Punkt gut merken.
Den Beschreibungen nach sind sowohl die bergfrau als auch Peter schon viel weiter unten auf die Wiesen gekommen und auf einem andern Weg gegangen.
Der Gipfel ist gut besucht, unter anderem von einer größeren Gruppe aus Judenburg. Trotz meiner und anderen Beschreibungen wird der Normalweg wohl der meistgenutze Anstieg bleiben.
Den Normalweg vorbei am Reiterberg benutze ich jetzt zum Abstieg nach Tragöß.
Der Trenchtlingstock mit dem Hochturm, unten ganz klein der Grüne See und rechts die gestern bestiegene Pribitz. Die Wolken werden jetzt immer mehr, aber das Gewitter kommt erst spät am Abend.
Ich habe noch Zeit um das Knabenkraut ...
... die Kugelige Teufelskralle ...
... und die Schwarzviolette Akelei zu bewundern.
Vorbei an den Mauerresten des Schneebergerhofes komme ich rasch ...
nach Tragöß.
Erst kurz vor der Straße steht eine nette kleine Hütte.
Der Waldgeisbart blüht jetzt auch üppig und lockert den grünen Dschungel auf.
Ein letzter Blick hinauf, links die Pribitz, rechts die Meßnerin. Eine wunderschöne Zweitage-Wanderung geht zu Ende.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Aufstieg in blau, Abstieg in magenta. Ich habe 20 km und 1650 m Aufstieg am ersten Tag und 15,5 km und 900 hm Aufstieg am zweiten Tag zurückgelegt.
vorige Tour: Pribitz, Ebenstein nächste Tour: Lagelsberg, Warscheneck