Zum Abschluss meines Aufenthaltes in Stadl an der Mur mache ich heute einen Abstecher nach Kärnten. Vor zwei Tagen habe ich von der Prankerhöhe hinübergeschaut zum Hirschstein und mir vorgenommen da auch noch hinzugehen. Um eine Rundwanderung zu schaffen fahre ich von Laßnitz in die Auen. Ich war mir anfangs nicht sicher ob man da überhaupt fahren darf, dabei ist das eine öffentliche Asphaltstraße die nach Metnitz in Kärnten führt. Soweit fahre ich aber nicht, ich bleibe kurz nach der Landesgrenze stehen. Darf man auf Privatgrund einfach am Straßenrand stehen bleiben? (Das Bild habe ich erst bei der Rückkehr aufgenommen.)
Ich riskier es und schlage mich gleich etwas abseits des Privathauses in die Büsche, bzw. in den Wald. Über den bewaldeten Hügel im Hintergrund werde ich dann am Nachmittag zurückkommen.
Doch vorerst geht es bergauf. Es gibt immer wieder Forststraßen und Wege, die aber nur quer über den Hang verlaufen. Ich gehe gerade hinauf, so komme ich am Schnellsten und am Sichersten zur Ackerlhöhe.
Teilweise steige ich durch schönen Hochwald, dann wieder durch dichtes Unterholz höher. Dann wird der Wald lichter, aber der Hang steiler.
Dieses Köpfl ist mit 1750 m Höhe vermessen. Leider ist mir der Name nicht bekannt. Ab hier ist es leichter, nur Wiesen und nicht mehr ganz so steil.
Dem hiesigen Jäger wird er wohl bekannt sein. Es gibt versteckte Leckerli für das Wild und zugebissene Bäume.
Der südseitig ausgerichtete Hang ist , wie erhofft weitgehend schneefrei.
Auf der Ackerlhöhe gibt es kein Gipfelkreuz, nur einen Steinhaufen mit Stempelbehälter, wie auf allen Gipfeln der Sieben-Gipfel-Wanderung. Da ginge es dann weiter zu der im Hintergrund zu sehenden Frauenalpe.
Das ist der Hirschstein, wo es mich heute hin zieht. Das bißchen Schnee sollte kein Problem sein, und dann nach links hinunter.
Dieser Sattel nennt sich "Ursch". Mir gefällt die große Föhre, die wohl nur so gut wachsen konnte, weil keine Radfahrer vorbeigekommen sind.
Doch jetzt geht es wieder bergauf, über die Seebodenhöhe zur Schwarmbrunnhöhe.
Rechts von der Schwarmbrunnhöhe ist die Prankerhöhe zu sehen auf der ich vor zwei Tagen war.
In der Zwischenzeit ist einiges an Schnee weggeschmolzen. Der Abstieg am Grat wäre heute schon leichter.
Das heiße Wetter der vergangenen Tage ist vorbei. Auf der Schwarmbrunnhöhe weht ein kräftiger Wind. Rundum sind Wolken aufgezogen.
Almidylle auf dem Weg zum Hirschstein.
Zuerst steuere ich einen großen Steinhaufen an und mache Gipfelfotos. Dann habe ich ich das Gefühl nicht auf dem höchsten Punkt zu sein. Tatsächlich finde ich weiter oben einen Vermessungsstein (kleines Bild).
Ich will schon nach Osten zum Kranawettriegel absteigen, als ich südlich des Gipfels einen Felsen sehe, auf dem irgendwas oben zu sein scheint. Das sehe ich mir genauer an und finde tatsächlich einen Gipfelbuchbehälter. Ich habe den richtigen Hirschstein gefunden.
Er ist nicht am Gipfel, dieser Felsen hat anscheinend dem ganzen Berg seinen Namen gegeben.
Über die Lange Alm gehe ich runter. Auf den Gipfeln der Seetaler Alpen ist der Schnee auch schon deutlich weniger geworden in den letzten Tagen.
Schön zieht sich der Weg über die Almwiesen hinunter. Große alte Bäume und ein paar schon abgestorbene stehen herum.
Das schaut ganz nach Wildfütterung aus und tatsächlich ...
... komme ich kurz danach zum Schwarzlackenköpfl. Hier werden Hirsche gemästet. Es schaut aus wie in einem Stall. Der Boden zerwühlt und mit Exkrementen übersäht. Ich sehe auch einige Tiere, und später große Rudel von Hirschen.
Da komme ich in steiles, felsdurchsetztes Gelände, aber irgendwie schaffe ich es unverletzt runter zu kommen.Es gab nirgends Verbotsschilder und ich habe keine Zäune überstiegen, trotzdem habe ich das prickelnde Gefühl etwas Verbotenes zu tun. Leise wie ein Indianer schleiche ich weiter. Um nicht beim Haus unten im Tal vorbeizukommen, da könnte ja ein Jäger mit seinem Hund sein, gehe ich gleich rechts den Hang hinab.
Jetzt muss ich nur noch durch den Bach auf die Straße kommen. Ein umgestürzter Baum hilft mir dabei, dass die Schuhe trocken bleiben.
Meine Route auf der KOMPASS Karte Kärnten. Auf einer Länge von 19,5 km habe ich 1200 Höhenmeter überwunden und dafür 7,5 Stunden lang eine schöne Wanderung genossen.