Meinen diesjährigen, fast schon traditionellen Osttirol-Wanderurlaub beginne ich in St. Jakob im Defereggental. Der Wetterbericht verheißt Regen am Nachmittag. Ich beeile mich daher, als ich um 10 Uhr in durch das Trojertal in Richtung zur Neuen Reichenberger Hütte starte. Ich möchte vor dem Regen oben sein und dann zwei Nächte bleiben. Im Bereich der Neuen Reichenberger Hütte gibt es mehrere Gipfel, die ich besteigen möchte.
Die dunklen Wolken sind der Grund warum ich nicht über den Rudolf-Kauschka-Weg gehe, sondern unten im Trojertal bleibe.
Es geht ziemlich flach ins Tal hinein, erst nach der Vorderen Trojeralm steigt der Weg steiler an.
Bei der Hinteren Trojeralm beginnt es leicht zu regnen.
Die Feuchtigkeit schmälert nicht die Schönheit der Almrosen, die hier den ganzen Hang einfärben.
Mittendrin verstellen mir zwei Halbwüchsige den Weg. Ich kann sie mühsam überreden, mir auszuweichen.
Nach drei Stunden habe ich die Neue Reichenberger Hütte erreicht. Ganz trocken bin ich nicht geblieben. Stärker zu regnen beginnt es erst, als ich schon in der Hütte sitze.
Der Bödensee gleich bei der Hütte, dahinter ragt die Gösleswand auf. Schaut beeindruckend aus und ist doch auf einem einfachen Weg zu besteigen.
Kurz darauf ist die Regenwolke vorübergezogen, ich kann noch eine Nachmittagsrunde gehen. Über dem Bödensee sind die Gösleswand, die Finsterkarspitze und der Kesselpater zu sehen.
Mein Ziel ist aber dieser Hügel, der Bachlenkenkopf.
Das Gipfelkreuz auf dem niedrigeren Ostgipfel ist in 20 Minuten erklommen.
Gleich darauf auch der etwas höhere Westgipfel. Blick zurück zum Kreuz und der Umrahmung des Bödensees. Gösleswand, Finsterkarspitze, Kesselpater, Hainzenspitze.
Das Keeseck bleibt in den Wolken verborgen. Die Graue Wand und die Reichenberger Spitze sind zu sehen. Dahinter sehe ich noch ein Stückchen der Rosenspitze. Die ist mein Ziel für den nächsten Tag.
Der Bachlenkenkopf war schnell erreicht, es ist noch Zeit bis zum Abend. Da es jetzt nicht mehr regnet, gehe ich gleich weiter zur Gösleswand.
Von der Roten Lenke, dem Sattel östlich der Gösleswand, gefällt mir der Blick zur Kriselachspitze gerade wegen der Wolken besonders.
Der Gipfel ist in Sicht. Auf dem höchsten Punkt ist eine Eisenplatte zur Gipfelbestimmung. Die höheren Gipfel sind leider in den Wolken verborgen.
Der Steinmann auf der Gösleswand. Die Venedigergruppe wäre von hier gut zu sehen, wenn sie nicht von den Wolken verdeckt wäre.
Der Kleinbachkopf ist näher und gut zu erkennen.
Ebenso auch die Toinig- und die Kriselachspitze.
Den Grat zur Finsterkarspitze schaue ich mir genauer an. Vor allem im unteren Teil (rechts) ist er für mich nicht zu begehen.
Sollte auf der Gösleswand nicht ein Gipfelkreuz sein? Ich finde es da vorne auf dem niedrigeren Vorgipfel.
Über den Grat ist es einfach zu erreichen.
Das Wetter wird jetzt wieder schlechter. Schnell ein Foto, dann beeile ich mich runter zu kommen.
Ein paar Blümchen muss ich aber noch fotografieren.
Besonders der Gletscherhahnenfuß gefällt mir.
Kurz nachdem ich in der Hütte bin, regnet es wieder stärker. Kein Problem, gut dass ich hier übernachte. Es sind nur wenige Übernachtungsgäste hier. Einige kommen später noch gut durchnäßt von unten herauf. Nachdem sie sich getrocknet haben, werden auch sie bestens mit Speis und Trank versorgt.
Meine genaue Route ist hier auf der Kompass-Karte Tirol zu sehen.