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Nebel und Wind statt Sonne am Hochschwab
Bodenbauer, Josersee, Schafmauersteig, Sackwiesensee, Öhler, 1822 m, Hinterer Polster, 2057 m, Polstersattel,
Murmelboden, Sackwiesenalm, Häuslalm, Bodenbauer

Nachdem mir die Tour auf die Hochweichsel so gut gefallen hat, bin ich heute wieder im Hochschwabgebiet unterwegs. Wieder verheißt der Wetterbericht Nebel im Tal und Sonne auf den Bergen. Auf die Idee zu dieser Tour hat mich Christian gebracht mit seinem Bericht im GT-Forum über den Hinteren Polster. Danke! Dieser entlegene Hochschwab-Zweitausender fehlt auch noch in meiner Liste. Manche sagen ja dass man Ende November auf Grund der kurzen Tage keine ausgedehnten Touren mehr machen kann, dabei gibt es von halb Sieben bis halb Fünf noch 10 Stunden lang ausreichendes Tageslicht. Längere Touren machen viele auch im Sommer nicht. Frühes Aufstehen ist also angesagt. Ich will nicht wie Christian den gleichen Weg hin und zurückgehen, sondern plane eine Rundtour. Mein Ausgangspunkt ist der GH Bodenbauer.

Ein ungewohnter Anblick erwartet mich kurz nach Sieben Uhr. An schönen Wochenenden im Sommer wie auch im Winter ist es schwer hier einen Parkplatz zu finden. Normalerweise sind auch die Felswände im Talschluß von der Sonne beschienen, wenn ich hier stehen bleibe. Heute bin ich scheinbar der Einzige der hier parkt. Später sehe ich um's Eck doch noch ein anderes Auto. Nebel im Tal gibt es keinen, dafür Hochnebel auf den Bergen.

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Vom GH Bodenbauer kann man durch das Trawiestal über das G'hackte zum Hochschwabgipfel gehen, oder die Hochfläche bei der Häuslalm erreichen. Ich mache es wieder mal anders. Ich gehe anfangs zum Josersee. Ein Besuch der Häuslalm ist erst für den Rückweg vorgesehen. Die Heinzleralm hier im Bild habe ich schon hinter mir gelassen.

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Bei der Joseralm ist auch noch nichts von einer Wetterbesserung zu sehen. Der Hochnebel scheint sehr weit hinauf zu reichen.

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Der Josersee ist ein kleiner Waldsee, der heute sehr mystisch wirkt. Hier treffe ich den Fahrer des zweiten Wagens. Ein Einheimischer, der laut eigenen Aussagen hier jeden Stein kennt, geht auch auf dem Steig durch die Schafmauer hinauf.

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Wir haben eine nette Unterhaltung, dann geht er weiter hinauf auf den Buchbergkogel. Ich verzichte heute auf diesen Gipfel und steige gleich vom Sattel wieder ab, wo ich bei der Sackwiesenalm vorbeikomme.

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Den nahe gelegenen Sackwiesensee ziert eine zarte Eisdecke, die den bleigrauen Himmel widerspiegelt. Rechts vorbeigehend lasse ich ihn hinter mir, ich will westlich der Seemauer hinaufsteigen. Da ist in der Karte ein punktierter Weg und eine Schiroute eingezeichnet.

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An dieser Mauer gehe ich noch vorbei, dann ist ein breiter Graben den ich höher steige. An einer Steilstufe brauche ich kurz die Hände. Zwischen den ausgewaschen Kalkfelsen finde ich einen roten Schneeteller, damit kann ich fast sicher sein, dass ich auf der Schiroute unterwegs bin.

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Danach komme ich ein wenig in die Latschen. Es findet sich aber immer wieder ein Durchgang dazwischen. Überrascht bin ich dass ich manchmal auf den Schneeflecken zwischen den Latschen Fußspuren entdecke. Da muss in den letzen Tagen jemand gegangen sein. Hier kommt der Weg von der Sonnschienalm herüber. Kurz folge ich dem Pfad nach rechts hinauf, dann verliere ich die Spur.

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Kurz darauf habe ich die Untergrenze des Hochnebels erreicht. Die Hoffnung auf Sonne habe ich schon aufgegeben. Die Orientierung wird schwieriger. Hier ist kein Graben mehr, dem ich folgen könnte. Nur Hügel und Mulden mit Latschen und Schnefeldern. Nur mit Hilfe meines Freundes Garmin finde ich auf den Gipfel des Öhler. Der gehört mit seinen 1822 Metern Höhe zwar nicht zum erlauchten Kreis der Hochschwab-Zweitausender, aber heute bin ich schon froh überhaupt einen Gipfel bestiegen zu haben.

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Der Wind wird heftiger, aber am Öhler ist es noch gut im Vergleich zum weiteren Aufstieg. Es gibt manchmal Pfadspuren und ein paar bemalte Steine, da ich aber nur ein paar Meter weit sehe muss ich immer am GPS kontrollieren ob die Richtung noch stimmt. Landschaftsbilder sind gezwungenerweise nur Nahaufnahmen.

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Leichte Probleme bekomme ich als ich zu einem felsdurchsetzten Steilhang komme. Die Platten sind unangenehm vereist und wenn ich mir hier den Fuß breche, bleibe ich bis zum Frühling hier liegen. Ich kann etwas absteigend queren und finde eine grasige Rinne, in der ich höher komme.

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Auf Grund der Verhältnisse verzichte ich auf den Besuch des Vorderen Polster, ...

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... ich bin schon froh den Gipfel des Hinteren Polsters zu finden. Ich stelle meinen Fotoapperat im Schutze des Rucksackes auf, damit er vom Wind nicht weggeblasen wird. Trotzdem bläst der Wind den feuchten Nebel nicht nur mir ins Gesicht, sondern auch auf die Linse. So wird das eher ein Unterwasser-Gipfelbild. Meine Brille habe ich schon vorher eingesteckt, weil ich durch den Raureif auf den Gläsern nichts mehr gesehen habe.

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Zur gleichen Zeit sind Gert und Günter auf der nördlich gelegenen Riegerin unterwegs. Sie haben das bessere Wetter erwischt und Gert macht dieses Bild vom Wolkeninferno auf dem Hochschwab in dem ich mitten drinnen stecke. Sein Bericht ist HIER zu finden.

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Meine Aussicht beschränkt sich auf den Gipfelsteinhaufen. Ich bin bald wieder weg. Jetzt muss ich nur noch einen Abstieg zum Murmelboden finden. Anfangs bin ich auf dem Grat zum Polstersattel noch voll dem Wind ausgesetzt. Das wird besser als ich vom Sattel nach Süden absteige. Das ist anfangs nicht ungefährlich. Es ist ein steiler Gras-, Steine-, Erde-, Schotterhang, der durch der Reif nicht einfacher wird. Möglicherweise bin ich etwas zu früh vom Grat hinunter. In manchen Mulden liegt Schnee, den ich für teilweise für den Abstieg nutze. Doch oben ist er so hart, dass ich kaum die Ferse in den Schnee kriege, weiter unten wieder so weich, dass ich tief einsinke. Orientieren kann ich mich nur anhand der Höhenlinien auf dem GPS-Display.

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Jetzt habe ich den Wind und auch den Nebel ober mir und hinter mir gelassen. Der Murmelboden ist zu sehen. Ich gehe viel zu direkt runter und komme in ein Gelände das bei diesen Verhältnissen und wohl auch wenn es trocken wäre zu steil und felsig ist um einen sicheren Abstieg zuzulassen. Ich steige wieder ein paar Minuten auf um in die richtige Rinne zu kommen, da geht es dann einfacher.

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Hier ein Blick zurück über den Murmelboden zu meiner Abstiegsrinne und dem Steilgelände rechts davon.

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Es zieht sich jetzt ein wenig bis ich die Sackwiesenalm vor mir sehe. Ich habe jetzt noch einen kleinen Gegenanstieg zur Häuslalm vor mir. Dafür scheint das Wetter besser zu werden. Zumindest geht kein Wind, es ist trocken und eigentlich auch nicht kalt.

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Die Häuslalm ist geschlossen, dabei hätte mir eine heiße Suppe jetzt sicher gut getan. So muss ich mich halt mit einer Jause auf der Bank davor begnügen. Winteraum scheint es hier keinen zu geben.

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Ein kleines Kreuz auf dem Felsen vor der Hütte ist das einzige Gipfelkreuz das ich heute sehe.

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Um 15.15 Uhr habe ich meinen Ausgangspunkt beim Bodenbauer erreicht. Auf dem Himmel zeigen sich erste blaue Flecken. Als ich durch Kapfenberg fahre scheint die Sonne. Bald danach kann ich im Rückspiegel den Sonnenuntergang sehen. Auch wenn ich heute kein Glück mit dem Wetter hatte, darf ich mich trotzdem nicht beklagen. Ich habe mein Ziel erreicht und viele Erfahrungen mitgenommen. Es gibt kein schlechtes Wetter und die passende Ausrüstung hatte ich dabei.

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Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich war 20,6 km weit unterwegs und habe dabei ca. 1500 hm zurückgelegt. Dafür habe ich 8 Stunden benötigt.

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vorige Tour: Hochweichsel Flag Counter nächste Tour: Karlhochkogel