klein
20152014 2013 Tourenbuch 2012 Tourenbuch 2011 Tourenbuch 2010
Start Sitemap Tourenbuch 2007 Tourenbuch 2008 Tourenbuch 2009
 

Platteikogel, Hintere und Mittlere Guslarspitze
Breslauer Hütte, Platteikogel 3426 m, Vernagthütte, Hintere Guslarspitze, 3147 m, Mittlere Guslarspitze, 3128 m, Hochjochhospiz

Nach einer erholsamen Nacht in der Bresalauer Hütte, sie ist gut geführt, war auch gut besucht, aber längst nicht voll, haben wir für heute den Übergang zur Vernagthütte geplant. Damit die Tour nicht ohne Gipfelbesteigung bleibt, wollen wir einen Weg auf den Platteikogel suchen. Im Internet habe ich gelesen, dass der Aufstieg auch für Wanderer und Anfänger nicht schwer sein soll. Eine genaue Routenbeschreibung zur Wegwahl habe ich aber nicht gefunden. Ich weiß, dass man nicht alles was man im Netz liest auch ernst nehmen kann, aber zumindest versuchen wollen wir es trotzdem.

Auf der Breslauer Hütte gibt es um 10 Euro ein gutes Frühstücksbuffet. Etwas seltsam kommen mir nur die Zeiten vor. Um Sechs Uhr gibt es das Spitzgeher-Frühstück. Wer bis halb Sieben nicht da ist muss bis Acht Uhr warten, erst dann dürfen Normal-Wanderer bis 9 Uhr frühstücken. Wir sind zwar keine "Spitzgeher" (Wildspitze-Besteiger) dürfen aber trotzdem kurz nach 6 Uhr frühstücken. Um halb Sieben machen sich die "richtigen" Bergsteiger auf der Terrasse fertig zum Abmarsch. Steigeisen, Pickel und Helm werden eingepackt. Gurte und Seil natürlich auch.

platteikogel

Herbert und ich gehen ohne all das vorerst auf dem Wanderweg in Richtung Vernagthütte. Über uns ist der Vordere Brochkogel zu sehen. Unser Ziel der Platteikogel schaut links uber den Kamm drüber.

platteikogel

Nachdem wir den unbenannten Vorgipfel mit der Kote 3050 m umrundet haben, verlassen wir den Weg und steigen weglos ins Platteikar auf.

platteikogel

Da ich die beste Route auf den Gipfel nicht kenne halte ich mich ungefähr in der Nähe der in den Karten eingezeichneten Schiroute. Wir kommen so hinauf auf den Platteiferner. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass es den nicht mehr gibt, oder dass wir wenigstens an seinem Rand weiter aufsteigen können. Ohne Steigeisen gehe ich hier nicht weiter, außerdem ist auch nach dem Gletscher kein einfacher Aufstieg auszumachen.

platteikogel

Jetzt heißt es wieder ein gutes Stück absteigen. Dann queren wir über den Hang hinüber. Von weiter unten war da eine Schotterleiten zu sehen, über die wir jetzt versuchen weiter rauf zu kommen.

platteikogel

Das ist mühsam, aber möglich. Dann werden die Blöcke größer. Wir suchen und finden immer wieder eine Möglichkeit ohne Klettereien weiter zu kommen. Manchmal über rutschige Erde, dann wieder zwischen den Felsen kommen wir auf den Ostgrat. Das letzte Stück zum Gipfel ist dann nicht mehr so steil und breit genug um angstfrei zum Gipfelzeichen zu kommen.

platteikogel

Panorama vom Gipfel Richtung West und Nord. In's Bild klicken für größere Ansicht.

platteikogel

Gezoomt sieht man hier die Weiskugel. Dank Ulrich Deuschle weiß ich auch, dass links davon der Schwemser Spitz und die Quellspitzen zu sehen sind.

platteikogel

Dieses Bild dominiert der Fluchtkogel. Links davor Hintergraslturm und Hintergraslspitze.

platteikogel

Der große Hochvernagtferner mit der Hochvernagtspitze.

platteikogel

Über dem Taschachjoch ist die Bliggspitze zu sehen.

platteikogel

Hinten sieht man unter vielen anderen den Similaun. Im Vordergrund interessiert mich der Südgrat. Da haben wir überlegt, den Aufstieg zu versuchen. Über die Zacken, im Bild rechts unten hätten wir es nie geschafft.

platteikogel

Der Grat zum/vom Vorderen Brochkogel ist auch spitz und schaut sehr brüchig aus. Für mich unbezwingbar, genau wie Aufstieg vom/über den Platteigletscher tief unten. Ich bin überzeugt unsere Wegwahl war für uns die einzig richtige/mögliche.

platteikogel

Wir steigen auf der gleichen Route wieder ab. Jetzt kann ich auch ein paar Fotos machen, im Aufstieg hatte ich wichtigeres zu tun.

platteikogel

Kraxelei über Blöcke. Kletterer sagen dazu "leicht" und das ist es eigentlich auch. Allerdings liegen die Steine sehr locker.

platteikogel

Das ist schon der Hang weiter unten. Beim Aufstieg war es mühsam, jetzt macht es Spaß runterzurutschen.

platteikogel

Über Gras und Steine queren wir nach Westen bis wir auf den weiter unten verlaufenden markierten Weg erreichen. Bis wir zur Vernagthütte in der ungefähren Bildmitte kommen müssen wir noch hinunter ins Tal und auf der anderen Seite über den Moränenwall hinauf. Hinter der Hütte liegen Kesselwandspitze, Fluchtkogel und Hintergraslspitze.

platteikogel

Eigentlich habe ich jetzt fast die gleichen Bedürfnisse wie die Schafe. Einfach in der Wiese liegen und nichts tun.

platteikogel

Vor der Vernagthütte sitzend schauen wir hinauf zu den für morgen geplanten Guslarspitzen. In meiner Karte ist von dieser Seite kein Weg eingezeichnet. Kurz unterhalb der Hütte haben wir einen Wegweiser und den Beginn eines Weges gesehen. Herbert ist noch unausgelastet, er will heute noch rauf. Als uns der Wirt erzählt, dass es nur eine Stunde dauert um hinaufzukommen, hat er zwei Übernachtungsgäste verloren.

platteikogel

In einer Stunde schaffen wir es nicht, wir brauchen 20 min länger bis zur Hinteren Guslarspitze. Im Bild zu sehen Sennkogel, Saykogel, Hauslabspitze, Fineilkogel. Genau über dem Saykogel ist auch noch ein wenig vom Similaun zu erkennen. Sehen kann ich aber auch dass die Bewölkung rasch zunimmt.

platteikogel

Ein Teil des Gepatschferners mit der Hintereisspitze.

platteikogel

Die Kesselwandspitze und der Fluchtkogel, rechts dahinter.

platteikogel

Aufgrund der Wolken gibt es keine Pause, wir müssen noch auf die Mittlere Guslarspitze. Über den breiten Kamm geht es problemlos. Der weitere Weg zur Vorderen Guslarspitze schaut nicht so einfach aus. Den tun wir uns aber heute sowieso nicht mehr an.

platteikogel

Ein letzes Posing beim Gipfelkreuz auf der mittleren Guslarspitze und eine kurze Pause sind schon noch drin, aber bald dränge ich auf den Aufbruch. Wir haben noch 700 hm Abstieg zum Hochjochhospiz vor uns, und ...

platteikogel

... die dunklen Wolken gefallen mir gar nicht. Wir haben aber Glück, es bleibt bei einigen Regentropfen, die das Regengewand kaum nass machen. Na wenigsten wird es wieder mal ausgelüftet.

platteikogel

Unsere Strecke auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Auf 17 km Länge haben wir ca. 1300 hm im Aufstieg und 1700 hm im Abstieg zurückgelegt.

platteikogel

vorige Tour: Wildes Mannle, Urkundkolm free counters nächste Tour: Saykogel, Ötzi-Fundstelle