Die angekündigte Kaltfront ist gestern nachmittag und abends doch noch über den Lungau hinweggezogen. Heute früh ist es kalt, aber schon kommt die Sonne wieder raus. Beste Verhältnisse also um eine ausgedehnte, ausichtsreiche Höhenwanderung zu machen. Dazu habe ich mir Bundschuh ausgesucht. Von St. Margarethen im Lungau geht eine Straße nach Süden. Man kann hier zum Schönfeld mit der Josef-Mehrl-Hütte und weiter in die Innerkrems zum Beginn der Nockalmstraße fahren. Zu meiner Überraschung sogar mautfrei und legal. Heute fahre ich nicht so weit. Gleich nach Bundschuh, noch vor dem Hochofenmuseum bleibe ich stehen. Hier beginnt der bezeichnete Anstieg zur Bonner Hütte und zum Lausnitzsee.
Eine Menge Tafeln stehen bei der Abzweigung. Ob die Bonner Hütte geschlossen oder geöffnet ist, kann ich den Hinweisen nicht entnehmen. Mir ist das gleich, da will ich nicht hin. Ich bleibe nicht im Graben, sondern steige über den Stacheldrahtzaun um über die Untere zur Oberen Reifensteineralm zu kommen.
Oberhalb der Oberen Reifensteiner Alm haben die Holzbringungsmaschinen den Waldboden ordentlich umgepflügt. Soll mir keiner mehr erzählen, dass ich der Natur schade, wenn ich weglos durch den Wald gehe.
Der Wald wird lichter. Ich betrete die Almregion mit niedrigen Stauden, wie Wacholder, Heidelbeer und Alpenrosen. Die Aussicht geht zum Schigebiet auf dem Aineck. Die Pisten sind noch zu erkennen, Schnee liegt aber kaum noch.
Die Kaltfront hat Spuren hinterlassen. Rauhreif überzieht die Wiesenmugeln. Auch jetzt weht noch ein kalter Wind.
Über die Ruppenhöhe und den Roten Riegel geht es weniger steil weiter. Ich bin froh die gesamte Winterausrüstung eingepackt zu haben. Handschuhe, Winterjacke und Sturmhaube bewähren sich, auch wenn die Sonne scheint.
Der Lausnitzer See zeigt sich mit einer Eisdecke, aber baden wollte ich heute nicht.
Bisher gab es keine Markierungen. Jetzt habe ich den Arnoweg ereicht. Auch ohne die Wegweiser hätte ich über die flachen Wiesen das Gipfelzeichen der Schwarzwand gefunden.
Was es darstellt, kann ich nicht erkennen, wirkt wie ein Rauchfang. Ich finde aber keine Möglickeit einzuheizen.
Rund um die Almhütten wird der Boden schon grün. Bis die Kühe genug zum Fressen finden, dauert es noch eine Weile.
Ich komme an weiteren Seen vorbei. Die liegen höher als der Lausnitzer See, sind aber nicht zugefroren.
Den markierten Weg habe ich längst wieder verloren. Zwischen mehreren Seen suche ich mir in der flachen sumpfigen Landschaft meinen eigenen Weg.
Der Anderlesee liegt vor mir. Den muss ich noch umgehen, dann steige ich hinauf zur Kameritzhöhe, die dahinter zu sehen ist.
Es gibt ein paar Markierungen und auch Steinmännchen, aber wenn man einfach bergauf geht kommt man auch zum ...
... Gipfelkreuz auf der Gaipahöhe. Hier die sommerliche Ansicht.
Von hinten schaut es winterlicher aus. Es findet sich auch eine windgeschützte Mulde, wo ich gemütlich meine Mittagspause halten kann.
Jetzt könnte ich direkt über die Grössingalm in den Graben runtergehen. In der Zwischenzeit habe ich mich aber an den kalten Wind gewöhnt, ich gehe noch oben weiter über die Zechnerhöhe ...
... und den Lenzenbühel bis zum Wirtsnock.
Je weiter ich runterkomme, desto sommerlicher wird es. der Wind läßt nach. Ich kann die Wintersachen wieder im Rucksack verstauen.
Hier, schon nach dem Wirtsnock muss ich mich links halten um über den Heubachrücken abzusteigen.
Gegenüber sehe ich die Obere Reifensteineralm. Da bin ich beim Aufstieg vorbeigekommen.
Beim Hochofenmuseum komme ich zur Straße. Meine Runde über die Höhen ist geschlossen. Geschlossen schaut auch das Museum aus, ich habe aber nicht probiert hineinzukommen.
Die Öffnungszeiten finden sich auf der Homepage. Im Sommer ist manchmal geöffnet, da muss man sich halt vorher informieren.
Der Köhler vor seiner Köhlerhütte ist auch bei geschlossenem Museum zu besichtigen. Gleich drauf habe ich meinen Ausgangspunkt erreicht. Für heute reicht es mir und morgen gehe ich wieder rauf, auf die aussichtsreichen Höhen der Lungauer Nockberge.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Salzburg. Auf einer Länge von 18,6 km habe ich ca. 1200 Höhenmeter überwunden und dafür 6,5 Stunden benötigt.